Titelbild des Buchs Paul Verhaeghe
Und Ich?
Identität in einer durchökonomisierten Gesellschaft

Kapitel Einleitung

In der Einleitung stellt der Autor fest, dass die Gewalt sowohl in Zahl, als auch in der Brutalität zugenommen hat.

Das Buch ist 2013 herausgekommen. Da war Donald Trump noch nicht amerikanischer Präsident. Die AfD war noch unbedeudent. Der Rechtsruck in ganz Europa noch nicht deutlich, die Folgen der Finanzkrise spürte man vor allen in Südeuropa. Ohne Statistiken gelesen zu haben, habe Ich den Eindruck, dass sich seither vieles verschlimmert hat.

Es gibt viele Erklärungen dafür. Eine Erklärung ist der Verlust von Normen und Werte. Eine weitere Erklärung ist die Täter einfach als psychisch krank zu definieren. Im Gegensatz zu der These dass der Mensch von Natur aus gut ist, und nur Computerspiele diese Menschen schlecht machen, wird teilweise die Natur des Menschen selber zum Bösen erklärt.

Der Autor hat einen viel tieferen Ansatz. Er stellt die These auf, dass die Identitäten von Menschen vom Umfeld abhängig sind. Wenn immer mehr Menschen neben der Spur sind, sagt dies viel über das Umfeld aus. Wenn die Gewalt zunimmt, dann deutet dies sehr darauf hin, dass sich das Umfeld geändert hat.

Paul Verhaeghe stellt einen Zusammenhang her, zwischen der zunehmenden Gewalt und dem zunehmenden Neoliberalismus.

Die neoliberale Organisation unserer Gesellschaft bestimmt das Verhältnis zu unserem Körper, unserem Partner, unseren Kollegen, unserer Kinder - also zu allem was unsere Identität ausmacht. Und dieses Verhältnis ist von Grund auf gestört.