Ziel 4 - Systemisches Denken lernen
Die berühmten Angebots- und Nachfragekurven des Marktes sind das allererste Diagramm, mit dem ein Ökonomiestudent Bekanntschaft macht, doch sie beruhen auf überholten Vorstellungen über ein mechanisches Gleichgewicht, die noch aus dem 19. Jahrhundert stammen. Wesentlich hilfreicher, um sich ein Verständnis für die Dynamik der Wirtschaft zu erarbeiten, ist ein systemisches Denken, das sich in einem schlichten Paar von Rückkopplungsschleifen zusammenfassen lässt. Rückt man diese Dynamik in den Mittelpunkt der Wirtschaftslehre, eröffnen sich viele neue Einblicke, von den Konjunktur- und Krisenzyklen der Finanzmärkte bis zur sich selbst verstärkenden Natur der wirtschaftlichen Ungleichheit und den Kipppunkten des Klimawandels. Es ist an der Zeit, dass wir aufhören, nach den trügerischen Steuerungshebeln der Wirtschaft zu suchen, und endlich damit beginnen, die Wirtschaft als ein in stetiger Weiterentwicklung begriffenes komplexes System
Die Autorin fordert auf zwischen Bestandsgrössen und Fliessgrössen zu unterscheiden, und verstärkende bzw. schwächende Rückkopplungseffekte zu betrachten.