Ich selbst war Programmierer aus Leidenschaft, hatte aber im Herbst 2015 einen Schlaganfall. Ursache des Schlaganfalls war ein Gehirnaneurisma, von dem Ich wusste. Die Ärzte der LMU München hatten mir von einer Operation des Aneurismas aufgrund der Gefährlichkeit abgeraten und mir vorrausgesagt, dass Ich selbst bei erfolgreicher Operation mit hoher Wahrscheinlichkeit Arbeitsunfähig zu sein.
Als der Schlaganfall kam, wurde das Gehirnaneurisma wegoperiert. Ich bin zwar mit dem Label Arbeitsunfähig entlassen worden - mir gelang trotzdem den Weg in das Arbeitsleben. Ich bin seit dem Schlaganfall sehbehindert, aber prinzipiell sehend. Ich habe einen Gesichtsfeldausfall von 50%. Ich darf weder Auto- noch Fahrradfahren. Schaue Ich geradeaus, so nehme Ich nichts war was links von meiner Nase stattfindet. Ich kann definitiv nach links schauen, dann sehe Ich aber rechts weniger.
Die Linksblindheit macht mir die Arbeit schwerer, denn Ich sollte die Oberfläche kennen, um optimal damit arbeiten zu können.
Ich will zur Inklusion von Blinden beitragen. Solange Ich noch im Arbeitsprozess bin, will Ich meinen Arbeitgeber einladen, motivieren und inspirieren, die Software Projekte behinderten gerecht zu erstellen. Ich strebe an Webprogrammierer zu werden, mit Schwerpunkt behindertengerechtigkeit. Dazu gehört Spracherkennung und Sprachausgabe
Nach meiner Verrentung möchte Ich am liebsten an einer Universität oder einer Firma die Umgang mit Blindheit erforscht mitarbeiten. Sollte dies nicht funktionieren, gibt es ggf. die Chance ein eigenes Sozialunternehmen zu gründen. Ich bin Mitglied der Gemeinwohlökonomie München, die soziale Unternehmen unterstützt. Und es gibt dort viele Unternehmer die Erfahrung mir der Gründung von StartUps haben.
Ich nehme mir die Lebensgeschichte von Louis Braille, der Erfinder der Blindenschrift zum Vorbild. Es gibt keine bessere Experten für Blindheit, als blinde Menschen. Es gibt keine bessere Experten für Gehörlosigkeit als Gehörlose. Louis Braille war selber blind, und musste sich gegen Vorurteilen von Sehenden wehren. Sehende die meinten besser zu wissen wie eine Blindenschrift aussehen kann. Die Visionen, die Ich habe sind erst einmal nur Ideen. Ich vertraue darauf, dass die besten Vorgaben, von den Behinderten kommen
In den meisten Programmiersprachen und Webbrowser gibt es Bibliotheken für Sprachausgabe und Spracherkennung.
Dies ermöglicht eine Bedienung einer App oder eines Programms über die Stimme. Natürlich ereinfacht es dass jeder Befehl und jede Stimme über die Tastatur ermöglicht wird.Es lassen sich Stimme, Lautstärke, Geschwindigkeit eines Textes vorlesen"
Bei einfachen Brettspielen dürfte eine reine Hardwarelösung helfen. Auf den Spielfiguren gibt es ein Code für die Farben. Die Spielfiguren werden auf ein Spielfeld nicht gestellt, sondern gesteckt. Auch die Spielfelder könnten markeirt sein. Dann kann ein Blinder das Spielfeld ertasten, ohne dass Spielfiguren verutschen.
Bei komplexeren Spielen kann Ich mir vorstellen dass eine Kamera wie sie u.a. bei der XBox verwendet wird, das Spielfeld, permanent beobachtet und alle Informationen an ein taktiles Gerät, das von einem Blinden bedient wird, sendet.
Ich würde gerne mal an einen Mathematikunterricht über Analysis für Blinde teilnehmen. Es würde mich interessieren wei Blinde Menschen eine Kurvendiskussion wahrnehmen.
Normale Schulbücher gibt es im EPub Format und können prinzipiell vorgelesen werden. ABer bei komplexen Kurvendiskussionen wird es schwierig. Wie erhalten Blinde ein Gefühl für Parabel, Exponentialfunktionen, Funktionen höherer Ordnung?
Wie erläutert man Extrempunkte, Wendepunkte, Steigungen und Flächenberechnungen wenn man diese Kurven nicht sehen kann?
Meine Vision ist es soche Funktionen durch Töne darzustellen. Die Wirtschaftsdaten von Deutschland werden z.B. durch eine Oboe dargestellt. Die von Frankreich durch eine Klarinette. Ein hoher Wert ist ein hoher Ton, ein tiefer Wert ist ein tiefer Ton. In dem Moment in dem sich 2 Kurven treffen, gibt es einen speziellen Piepston. Der Sehbehinderte kann das Klangspiel anhalten und die aktuellen Werte auf der X und Y Achse anhören. Der Sehbehinderte kann einzelne Funktionen bestimmten Musikinstrumenten zuordnen, den obersten und den tiefsten Ton angeben, und die Geschwindigkeit einspielen. Eine hohe Geschwindigkeit bedeudet er schreitet die X-Achse schnell voran, eine niedrige Geschwindigkeit dass er diese langsam abspielt.
Ich kann mir auch vorstellen dass der Blinde zum nächsten oder letzten Wendepunkt bzw. Extrempunkt oder Treffpunkt zweier Funktionen springen kann. Ggf. werden Steigungen duch Lautstärke wiedergegeben. Eine waagrechte Linie ist sehr leise, der Anfang und das Ende einer Parabel unerträglich Laut.
Interessant wäre die Möglichkeit eines 3D Druckers auszunutzen. Ich habe keine Ahnung von Kosten des Ausdrucks einer Kurve. Ich habe aber die Hoffnung dass dieses mit der Zeit sehr billig wird. Dann kann der Sehbehinderte die Kurven buchstäblich ertasten.
Normale Schulbücher gibt es im EPub Format und können prinzipiell vorgelesen werden.Allerdings gibt es in diesen Büchern Grafiken, die Blinden das verstehen schwierig gestaltet
Mein Wunsch ist es dass Sehbehinderte Menschen die normalen Lehrbücher für Alle benutzen, aber aus einer Cloud sich die Grafiken und Funktionen behindertengerecht aufbereitet wird.
Eine Idee ist es die Lehrbücher für Sehende als Basis zu nehmen, und alle Grafiken mit Funktionien in einer Cloud zu halten. In dieser Cloud können Schüler Fragen stellen und Diskussionen anstossen. Damit ist diese Cloud auch für nicht behinderte Schüler sinnvoll nutzbar.