Meine ethischen Bedenken gegen Indexfonds

Meine Bäckerei

Skizze einer Bäckerei mit Namen Lutze. Sie verkauft Brezen, belegte Brötchen, Kuchen und Kaffee. Sie hat einen Fernseher in der Nachrichten laufen, und darin gerade über Renten reportiert wird. Es gibt die Magazine Spiegel, Stern, Fokus und die Bildzeitung zum Lesen
Den Arbeitstag gemütlich beginnen

Als Ich noch in Koblenz arbeitete, war nur wenige Meter vor meinem Arbeitsplatz eine größere Bäckerei mit gemütlichen Sitzbänken, Zeitungen, Magazinen und im Fernseher lief entweder NTV oder das Morgenmagazin.

Ich gab schließlich beim Bäcker ca. 5 Euro pro Frühstück aus, und entschied mich den Tag gemütlich mit einem belegten Brötchen, einen Kaffee und Nachrichten anzufangen. Bei 20 Arbeitstagen im Monat macht dies ca. 100 Euro, die Ich auch in sogenannte ETFs , dies sind Aktienfonds, hätte investieren können.

Spiegel Titelbild

Ich las im Spiegel einen Artikel bei dem ein Kleinkind als Gewichtheber agierte. Auf der Gewichtsstange saßen viele Rentner. Das arme kleine Baby musste all die übergewichtigen Rentner stemmen.

Fast schon zynisch empfand Ich die Windel des Babys, denn sie war in den Deutschland Farben. Schließlich kotet und uriniert ein Baby eine Windel unabhängig vom Aussehen. Es grenzt schon an Volksverhetzung einem Baby eine Windel in den Deutschlandfarben zu geben.

Titelbild einer Spiegel Ausgabe. Es zeigt den letzten Deutschen. Dies ist ein kleines Baby das als Gewichtheber agiert. Das Baby ist einer Windel mit der Deutschlandflagge. Auf dem Gewicht sind eine Vielzahl von Rentner
Der letzte Deutsche

Dauerhafte Warnung vor demographischen Katastrophe

Das Bild zeigt eine Vielzahl von Medien.
    Fernseher, Radio, Zeitung und Internet
Dauerhafte Warnung vor Überalterung

Es war eine Warnung vor der Demographie, der Überalterung der Gesellschaft. Es war prinzipiell die Aufforderung einen Teil seines Lohns in Aktien zu investieren. Die gleichzeitige Niedriglohnstrategie der Agenda 2010 sorgte dafür dass die gesetzliche Rente, selbst in der breiten Mittelschicht zu Altersarmut führen würde.

Dies war politisch gewollt um die geringere gesetzliche Rente durch eine kapitalbasierte Rente zu ergänzen.

Natürlich ist die Demographie ein Faktor der die Rentenhöhe bestimmt. Es ist aber ein Faktor unter vielen. Entscheidend sind auch Produktivität, Rechtsstaatlichkeit, Macht der Gewerkschaften und die Stabilität der Umwelt.

Wäre die Demographie der einzige und entscheidende Faktor müssten die Renten in Bangladesch, Huawei und viele arme Staaten in Afrika super gesichert sein. Die Überbetonung eines Faktors und das Verschweigen deutlich entscheidendere Faktoren ist eine Folge von Lobbyismus.

Was sind ETFs?

Individuell gesehen sind ETFs sinnvoll. Das sind Index Fonds. D.h. die Portfolios meines Fonds ist automatisch so wie die Firmen an der Börse und entwickelt sich genauso, wie die Börse. Nehmen wir einfacher halber den DAX, wobei dieser kaum für Index Fonds verwendet wird. Aber mit dem DAX kenne Ich mich besser aus, als in amerikanische Technologiefirmen.

In der Corona Zeit ist Lufthansa aus dem DAX geflogen und wurde durch die nächste stärkere Firma ersetzt. Ich bilde mir ein es war ein Immobilienkonzern. Wäre Ich Inhaber eines ETFs, der sich auf den DAX bezieht, hätte Ich mich nicht um die Geschäftsmodelle kümmern müssen. Lufthansa ist automatisch aus meinen Portofolie ausgeschieden und auch automatisch die neue Firma im DAX eingetreten.

Aufgrund der Automatisierung benötige Ich auch keinen Fondsmanager. Dies macht ETFs so billig und es entstehen kaum Gebühren. Da Firmen, die scheitern automatisch aus dem Portfolio herausfliegen ist das Risiko gering.

Konsum kann sinnvoll sein

Die 100 Euro, die Ich monatlich ausgab, haben mit dazu beigetragen, dass der Bäcker erfolgreich war, und seine Mitarbeiter hoffentlich vernünftig entlohnen konnte. In einer Volkswirtschaft sind die Ausgaben der Einen die Einnahmen der Anderen. Maurice Höfgen, ein Vertreter der Modern Monetary Theroie hebt gerne den Bäcker Lutze hervor. Ich glaube zwar nicht dass der Bäcker Lutze hiess, aber mein mein regelmässiges Frühstück, trug dazu bei einige sinnvolle Arbeitsplätze zu erhalten.

Wer immer in die großen Firmen investiert ist eigentlich auf einer sehr sicheren Seite. Wir haben ein Wirtschaftssystem in dem die Reichen reicher werden. Ethische Probleme habe Ich weil diese Reichen nicht nur viel Geld haben, dieses Geld aber auch für Lobbyismus einsetzen. Finanzielle Macht bedeutet auch politische Macht.

Dss Bild zeigt den Unterschied zwischen
  BWL und VWL dar. Es zeigt beides mal wie Ich einem Fensterputzer 20 Euro geben. Aus der BWL Sicht werde Ich ärmer und der Fensterputzer reicher. Aus VWL Sicht bleibt das Geld im Wirtschaftskreislauf.Entscheident ist dass in beiden Versionen das Fenster sauber wird.
Unterschied zwichen BWL und VWL

Lobbyismus

Bäcker Lutze schreibt nach einem langen Arbeitstag ggf. einen Leserbrief um für seine Interessen zu werben. Der Großkonzern stellt explizit Kommunikationsprofis ein, die Abgeordnete geschickt umgarnen, damit diese den vorgeschriebenen Gesetzestext einfach abnicken. Der Großkonzern schenkt den Abgeordneten das Frühstück, statt Kaffee gibt es Champagner und erledigen gleichzeitig deren Arbeit da die Gesetze schon vorformuliert sind. Diesen Arbeitgeber hätte Ich auch gerne.

So war u.a. Walter Riester Aufsichtsrat bei Union Investment. Und Friedrich Merz, der durchaus Chancen hat Kanzler zu werden, hatte zuvor einen wichtigen Posten beim weltweit größten Finanzkonzern BlackRock

Dss Bild zeigt die deutsche Firmenzentrale von BlockRock Deutschland. BlackRock international ist der reichsten Finanzkonzern der Welt. Von BlackRock kommt Friedrich Merz, und der könnte Bundeskanzler werden.
Vom Finanzkonzern in das Kanzlerarmt?

Missbrauchs des Begriffs Eigenverantwortung

Wir sind in einer Welt in der Begriffe häufig ins Gegenteilige verdreht werden. Es wurde der Begriff Eigenverantwortung überbetont. Für mich ist Eigenverantwortung mit meinem Geld Produkte zu kaufen, die nachhaltig sind - und in Firmen zu investieren die in meinen Augen sinnvolles herstellen.

So wie Ich erzogen worden bin, bedeutet Verantwortung zu übernehmen nicht nur für sich selbst, sondern auch für meine Mitmenschen. Menschen sind soziale Wesen. Man kann nur in einer gesunden Umwelt - damit meine Ich nicht nur die Natur sondern auch die Gesellschaft - gut leben. Es ist nichts falsches daran sich selber zu lieben, aber man sollte die Interessen des Nächsten als gleichwertig betrachten

Einen Algorithmus die Entscheidung zu überlassen in welche Firmen Ich investiere, mit dem alleinigen Ziel der Rendite, ist für mich das Gegenteil von Eigenverantwortung. Diese Entscheidung einem Fondsmanager oder einem Algorithmus überlassen ist die Weigerung selbst Verantwortung zu übernehmen

Ich will die Niedriglohnbezieher ausdrücklich aus der Verantwortung herausnehmen. Der Niedriglohnbezieher kann nur das billigste Angebot annehmen oder muss verzichten.

Diese Niedriglohnstrategie nützt nur den Billigheimern und den großen Konzernen. All die Einzelhändler und kleinen Unternehmer die mit etwas höherem Preis einen individuelleren Service anbieten, geraten in Schwierigkeiten und haben kaum Chancen sich gegen die Übermacht der Konzerne durchzusetzen. ETFs verstärken diesen Trend.

Ethisch einkaufen

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In dem Versuch ethisch sinnvoll einzukaufen, komme Ich auch schnell an meine Grenzen. Ich sehe einem Produkt nicht an unter welchen Bedingungen es hergestellt wurde. Wäre dem Verbraucher Ethik und Umweltschutz unwichtig, würden Firmen nicht so viel in Greenwashing investieren.

Auf jeder Milchverpackung ist eine glückliche und gut genährte Kuh abgebildet, die in freier Natur mit saftigen Wiesen steht. Ich kenne auch keinen Supermarkt in dem ehrlicherweise ein Produkt mit dem Label Aufgrund Kinderarbeit 20 Prozent billiger. Der Markt ist leider alles andere als frei, denn es fehlt die Transparenz

Das Beste für einen fairen Umgang mit Mitarbeiter wären starke Betriebsräte in den Betrieben und Gewerkschaften die mit dem Arbeitgeber auf Augenhöhe verhandeln. Wer einerseits eine Niedriglohnstrategie fährt und andererseits die Menschen dazu überredet ihre Ersparnisse den reichen Konzernen zu überlassen, braucht sich über Monopol und Oligopole nicht zu wundern. Am Ende wird damit die Demokratie zerstört.

ETFs mögen individuell sinnvoll sein - aber sie fördern Monopole und Oligopole und zerstören die Demokratie. Gerade weil Ich Verantwortung gegenüber der Gesellschaft verspüre investiere Ich lieber in Bäcker Lutze, als in den finanzstärksten Konzernen Deutschlands.

Ich muss zu meiner Schande gestehen, der Bäcker in Koblenz hieß nicht Lutze, sondern es war eine Groß Bäckerei, die führend in der Region war.

Verweise

Telepolis Warum Friedrich Merz verhindert werden muss
Podcast Geld für die Welt (Maurice Höfgen)
MMT für Einsteiger
Video Rentenangst (Teil 1 bis 5)